Forschung

Als erste Wissenschaftlerin untersuche ich in meiner Doktorarbeit systematisch Sprechen im Schlaf (Somniloquie) in fiktionalen Texten. Es handelt hierbei sich um ein binationales Dissertationsprojekt (Cotutelle) der Universität des Saarlandes und der Université Rennes 2.
Was sagt eine Figur im Schlaf? Wer hört sie? Wie lässt sich somniloque Kommunikation in die Handlung einordnen? Ausgehend von diesen Fragen habe ich im Close-Reading-Verfahren dramatische Texte von William Shakespeare, Denis Diderot, Heinrich von Kleist, Eugène Scribe und Richard Wagner untersucht.
Ergebnisse der Close-Reading-Analysen von Somniloquie:
- Eigenheiten der Kommunikationssituationen zwischen schlafenden und wachenden Protagonist*innen
- die Inszenierung marginalisierter Perspektiven im Text durch Sprecher*innen im Schlaf
- neue intertextuelle Bezüge kanonischer Autoren der europäischen Literaturgeschichte
Ergebnisse der Kontextualisierung von Somniloquie in dramatischen Texten:
- Parallelen des Hystérie- & „Folie“-Diskurses im 18./19. Jahrhundert zur Darstellung von Sprechen im Schlaf
- Bedeutung von Sprechen im Schlaf in medizinischen Theorien von Jean-Étienne Esquirol & Philippe Pinel
- medizinhistorische Verknüpfung zwischen „natürlichem“ und „magnetisierten“ Schlaf im 19. Jahrhundert
- diskursive Überschneidungen deutscher und französischer Theatergeschichte
Weitere Informationen zu meinem Dissertationsprojekt finden Sie auf der Seite des DFG Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen„.
Bild: RMN-Grand Palais (musée du Louvre) – © Thierry Ollivier: Lady Macbeth somnambule (Johann Heinrich Füssli: Lady Macbeth somnmbule, 1784). Mit freundlicher Genehmigung der RMN Agence Photo.